Liebe Mitglieder vom Martinszeller Jugendtheater,
neben mir sitzt die Steffi und beide wollten wir euch noch mal loben für einen spektakulären Auftritt gestern.
Einen Tipp hätt ich noch für euren HP-Mann Flo (obwohl ich solche Tipps eigentlich nicht geben darf, weil keiner hat eine schlechter organisierte HP als ich).
Ich würde neben die Bilder der geschminkten Darsteller die Fotos der Schauspieler stellen, wie sie ohne Schminke und Verkleidung aussehen.
Steffi wollte unbedingt wissen, ob der kleine Hobbit ein Mädchen oder ein Junge ist.
Sie hätte es wahnsinnig interessiert, ob der große Ork in Wirklichkeit vielleicht ein Papa ist, den man nicht mit einer Stange anlagen muss.
Jetzt aber noch was zu den Bildern im Internet, was mir sehr gut gefällt.
Das ihr die Stelzen vom Elbenkönig zeigt und den großen Stuhl im Rohzustand - Schön.
Jetzt aber zum Theater gestern.
Wir sind heimgefahren und haben zu viert noch mal alles von Anfang an durchgegangen.
Da kamen wir dann zu dem Schluß, dass das ganze Stück so dramatisch war, dass man viele Einzelheiten, die man wahrnimmt, plötzlich vergisst.
Z.B. wenn sich die Steine in Richtung Bühne bewegen.
Da denkt man als Zuschauer - so jetzt muss was ganz dramatisches mit den Steinen kommen.
Die bewegen sich nämlich jetzt auf die Bühne zu.
Das die Steine gar keine so große Rolle spielen vergisst man ganz, weil plötzlich wieder so viel auf der Bühne los ist.
Ich schaue sehr gern auf die Kleinigkeiten, denn die machen ein perfektes Theater aus.
Der kleine Bär, der in der ersten Hälfte auf der rechten Seite von unten gesehen ins Publikum geschaut hat, mit seinen großen Augen.
Fantastisch! Wie man das so einem Knirps bloß reinbringt, dass das eine ganz wichtige Rolle ist.
Dieses Gelächter, das der Hermann bis weit hinter die Bühne macht, dass dann wirkt wie ein Echo.
Man kann das mit der besten Technik nicht so hinkriegen, es wirkt nicht.
Ein anderer Theaterspieler hört halt auf sobald er hinter dem Vorhang ist.
Perfekt!
Ein kompliment an die Techniker!
Die Spielereien mit dem Licht (Augen der Spinne, Schlüsselloch, Augen, roter Mund vom Drachen, Pyrothechnik aus den Nüstern etc.)
Klasse! Steffi war hin und weg, von dem Feuer aus der Nase. Ich fand ganz toll, dass ihr es einmal gemacht habt und jeder hat darauf gewartet das es noch mal kommt.
Die Dramatik mit dem Licht, als ihr den imaginären Drachen kommen ließt - SPITZE!
Jeder im Saal hat sich gedacht, das wird jetzt so aussehen wie beim Augsburger Puppentheater, wenn der Drache eingeflogen kommt und dann baut ihr auf die Vorstellungskraft der Zuschauer.
Steffi ist zum Beispiel gleich das Netz aufgefallen.
Ich hab ihr fälschlicher Weise erklärt, dass dies ein Netz sei, das man zum Sport braucht, damit die Bälle nicht auf die Bühne fliegen.
Das ihr das Netz in eine Höhle umfunktioniert ist spektakulär.
Bei meinen ersten Besuchen kam immer jemand bei der Umbauphase vor den roten Vorhang.
Jetzt habt ihr einen schwarzen Vorhang.
Wenn Gandalf oder der Meister vor diesem schwarzen Vorhang steht, dann wirkt das unheimlich mystisch.
Heute hab ich beim Mittagessen Steffi gefragt, ob sie denn Gang des kleinen Hobbit nach machen kann.
Es hat ne Weile gedauert, bis sie es drauf hatte.
Alles Kleinigkeiten, die eine Regisseurin den jungen Schauspielern erst mal einbläuen muss.
Euer Podest, auf dem Gandalf oft seine Ansprachen macht - Toll!
Plötzlich bekommt das Theaterstück eine Tiefe.
Was mir persönlich am meisten gefallen hat, dass der Kaspar, die Rolle des Tänzers gespielt hat.
Ich kenne Ihn als sehr seriös wenn es ums Geschäft geht.
Dass er dann auf der Bühne so die Sau rauslassen kann - dass hat mich beeindruckt.
Ein Mann mit zwei Gesichtern - BRAVO!
Als die Orks kamen, dachte ich mir:
Jetzt werden ein paar Kinder das weinen anfangen!
Grandios, dass ihr der Szene das \"Schaurige\" genommen habt, durch diese Tanzeinlage mit der Scherrzithermusik.
Ich glaube - da ging ein Ruck durch das Publikum und die Kinder und Eltern wussten, dass es kein Grußelstück wird.
Ein Kompliment auch an die Bühnenbauer und Kostümschneider!
Wenn ich zu anderen Kindertheatern gehe, dann macht man Wölfe aus einem grau besprühtes Betttuch und den Bart eines Zauberers aus einer Kunsthaar-Perücke.
Bei euch ist alles echt!
Da staunt der Zuschauern nicht nur über die Darbietung sondern auch über die viele Arbeit, die hinter der Maskerade und den Kulissen und Requisiten steckt.
So - das war?s von mir.
Die Steffi soll euch selber sagen, was sie am meisten beeindruckt hat.
Bis bald
Joe